Projekt

Projekt Barrierefreier Tourismusraum Bodensee

Das IBH Living Lab AAL befasst sich mit dem Abbau von Barrieren bei der Nutzung von assistierenden Technologien und Services durch Menschen mit Assistenzbedarf, damit sie möglichst lange unabhängig und selbstbestimmt im Bodenseeraum leben können. Der Bodenseeraum ist aber nicht nur ein wichtiger Lebens- und Wirtschaftsraum, er ist ein ebenso wichtiger Tourismusraum, wo auch Gäste mit Assistenzbedarf gerne Ferien verbringen wollen.

Dieses Einzelprojekt im Rahmen des IBH Living Labs AAL befasst sich deshalb spezifisch mit dem Abbau von Barrieren für Feriengäste und Reisende mit Assistenzbedarf, die im Bodenseeraum Ferien oder Ferienreisen verbringen wollen. Dabei wird der gesamte Ablauf der Ferien oder Reise betrachtet, angefangen bei der Festlegung der Destination, über die Planung, Anreise sowie den Aufenthalt samt Freizeitaktivitäten bis zur Rückreise und allfälligen Abrechnung mit Krankenkassen und Versicherungen. Bei einer Ferienreise, die notabene oft grenzüberschreitend ist, ist zudem auch die Dislokation von einer Destination zur nächsten in Betracht zu ziehen.

Erste Phase: Customer & Context Research

Das gesamte Projekt wird von Beginn weg kundenzentriert und service-orientiert durchgeführt, weil es nicht nur darum geht, möglichst viele Barrieren von Feriengästen und -reisenden mit Assistenzbedarf zu minimieren, sondern in einem umfassenden Service die Customer Experience dieser Feriengäste und ihrer Bezugspersonen im Bodenseeraum zu maximieren. In der ersten Phase des Projekts werden deshalb in einer Customer & Context Research zuerst die Kundengruppen der Ferienreisenden und -aufenthalter im Bodenseeraum mit Assistenzbedarf, ihre spezifischen Bedürfnisse sowie ihr Kontext analysiert.

Zweite Phase: Gains & Pains

In der zweiten Phase des Projekts werden sodann systematisch die Pains (aber auch mögliche Gains) der Feriengäste identifiziert, insbesondere die verschiedenen Benutzer-, Technik-, Netzwerk- und Marktbarrieren, die bei einem Ferienaufenthalt oder einer Ferienreise im Bodenseeraum auftreten können.

Arbeitspakete

Parallel dazu werden vorhandene und in naher Zukunft verfügbare AAL-Lösungen hinsichtlich ihres Nutzens, den sie zur Verminderung der identifizierten Barrieren beitragen, evaluiert. Dieses Arbeitspaket baut soweit möglich und sinnvoll auf den Resultaten des Einzelprojekts EP1 auf.

In einem der zwei zentralen Arbeitspakete werden Hotelzimmer mit den notwendigen Assistenztechnologien ausgerüstet und zu sogenannten Hotel Living Labs (HLLs) ausgebaut.

Gleichzeitig wird im zweiten zentralen Arbeitspaket der gesamte Service für Ferien und Ferienreisen für Gäste mit Assistenzbedarf kundenzentriert und iterativ entwickelt und umgesetzt. Die notwendigen Dienstleister sowie Testpersonen aus den verschiedenen Kundengruppen für den Pilottest werden frühzeitig identifiziert und bei der Service-Entwicklung miteinbezogen.

Testphase

In einer ersten Testphase wird der entwickelte Gesamt-Service von den rekrutierten Testpersonen evaluiert und die Assistenztechnologien und -Services in den bereitgestellten HLLs erprobt. Dazu verbringen die Testpersonen 1-2 Wochen Ferien in den HLLs und probieren die verschiedenen Assistenztechnologien aus. Diese Feldtests in den HLLs werden wissenschaftlich begleitet und ausgewertet.

Aus den Erfahrungen der ersten Testphase werden sowohl die Assistenztechnologien als auch der Service als Ganzes optimiert für die zweite Testphase. Diese findet in einem ähnlichen Rahmen statt wie die erste Testphase und wird wiederum wissenschaftlich begleitet und ausgewertet.

Resultate

Die Resultate aus den Feldtests werden sowohl in den wissenschaftlichen als auch in den lokalen Medien publiziert und an einschlägigen Veranstaltungen präsentiert. Dies dient einerseits der Dissemination des erarbeiteten Wissens, anderseits der Sensibilisierung der regionalen Gesellschaft.

Letzte Phase

In der letzten Phase wird der entwickelte Service und die HLLs in den Betrieb bei den Wirtschaftspartnern überführt.